Projektpartner
Über den Zeitraum von fünf Jahren werden die Kommunen bei der Gestaltung des demografischen Wandels begleitet und unterstützt.
Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Es wird von der Deutschen Fernsehlotterie und den kommunalen Spitzenverbänden unterstützt. Umgesetzt und begleitet wird das Projekt von der Geschäftsstelle DWK, die im Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. in Bielefeld angesiedelt ist. Die systematische Beschreibung und Evaluation der Prozesse übernimmt die Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. / Institut für Gerontologie an der TU Dortmund, die als wissenschaftliche Begleitung des Projekts eingesetzt ist.
Unterstützt und gefördert wird das Projekt von:
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend entwickelt im Rahmen der Demografiestrategie der Bundesregierung zusammen mit anderen Ressorts, Ländern, Kommunen und weiteren Akteuren Vorschläge und Konzepte zur Gestaltung des demografischen Wandels. Entscheidend für die Zukunftsfähigkeit der Städte und Gemeinden sind langfristige, nachhaltige Konzepte für die Gestaltung der regionalen und kommunalen Lebensräume.
Mit der "Demografiewerkstatt Kommunen" unterstützt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bis Ende 2020 insgesamt acht Kommunen bei der Umsetzung von individuellen, gemeinsam erarbeiteten Konzepten ("Werkstattpläne"). Die Ergebnisse dieses Prozesses werden über die Arbeitsgruppe 'Selbstbestimmtes Leben im Alter' mit der Demografiestrategie der Bundesregierung rückgekoppelt und zur Veröffentlichung aufbereitet.
Seit über 60 Jahren stärkt die Deutsche Fernsehlotterie, Deutschlands traditionsreichste Soziallotterie, das solidarische Miteinander und fördert bundesweit soziale Projekte. Von 1956 bis heute erzielte die Fernsehlotterie einen karitativen Zweckertrag von über 2 Milliarden Euro und konnte damit rund 9.300 soziale Projekte unterstützen.
Für die Vielfalt der Förderungen sorgt die Stiftung Deutsches Hilfswerk. Auf Grundlage ihrer Fördergrundsätze vergibt sie die eingespielten Mittel zweckgebunden an soziale Projekte in ganz Deutschland. Kindern, Jugendlichen, Familien, Senioren, Menschen mit Behinderung oder schwerer Erkrankung wird auf diese Weise ein besseres Leben ermöglicht. Jedes vierte geförderte Projekt zählt zum Förderschwerpunkt Quartiersentwicklung und verfolgt das Ziel, den nachbarschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
Im Online-Magazin „Du bist ein Gewinn“ gewährt die Fernsehlotterie Einblicke in Projekte und gibt Menschen eine Bühne, die sich für andere einsetzen. Damit will sie das Bewusstsein für ein solidarisches Miteinander weiter schärfen und Menschen dazu inspirieren, sich sozial zu engagieren. Jedes Los hilft dabei. Und jeder, der mitspielt, ebenfalls. So sind alle, die bei der Fernsehlotterie mitmachen, ein Gewinn für alle, die Hilfe brauchen.
Umgesetzt und begleitet wird das Projekt von:
Für das Projekt Demografiewerkstatt Kommunen (DWK) ist beim Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit eine Geschäftsstelle eingerichtet. Hauptaufgabe ist die Sicherstellung der Kommunikation und des Wissenstransfers zwischen den Projektbeteiligten. Dazu zählen Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen, der wissenschaftlichen Begleitung von der Forschungsgesellschaft für Gerontologie an der TU Dortmund, der Projektsteuerungsgruppe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie den Beratungsteams. Veranstaltungsorganisation, Unterstützung lokaler und überregionaler Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Konzept und Umsetzung interner und externer Website sowie Mittelbewirtschaftung für die Kommunen sind weitere Aufgaben der Geschäftsstelle.
Das Institut für Gerontologie an der TU Dortmund in Trägerschaft der Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. (FfG) ist eine seit 1990 bestehende unabhängige Forschungseinrichtung, die Fragen der demografischen Entwicklung, speziell der alternden Bevölkerung nachgeht. Das Institut für Gerontologie arbeitet
- wissenschaftlich, d.h. auf der Basis aktueller Forschungsergebnisse und unter Anwendung wissenschaftlicher Methoden;
- interdisziplinär, d.h. es betrachtet individuelles und gesellschaftliches Altern aus dem Blickwinkel verschiedener Fachrichtungen;
- anwendungsorientiert, d.h. mit der Zielsetzung, auf die Gestaltung von Lebensbedingungen im Kontext der demografischen Entwicklung Einfluss zu nehmen.
Seit seiner Gründung wird das Institut für Gerontologie vom Land Nordrhein-Westfalen kontinuierlich gefördert. Im Wesentlichen finanziert es sich aus Projektmitteln. Zu den Kernaufgaben des Instituts für Gerontologie gehört die sozialgerontologische Forschung, Beratung und Qualifizierung. Ziel ist es, die Gestaltung der individuellen, gesellschaftlichen und (sozial-)politischen Konsequenzen und Herausforderungen der demographischen Entwicklung, insbesondere einer alternden Gesellschaft, zu begleiten und zu unterstützen. In seiner Beratungsfunktion wendet sich das Institut für Gerontologie an Entscheidungsträger und Akteure auf kommunaler Ebene sowie auf Landes- und Bundesebene. Zu den Forschungsbereichen des Instituts für Gerontologie zählen „Seniorenpolitik, kommunale Beratung und Planung“ (Arbeitsbereich 1), „Lebenslagen, Lebensformen und soziale Integration“ (Arbeitsbereich 2) sowie „Arbeit, Wirtschaft und Technik“ (Arbeitsbereich 3).
Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. / Institut für Gerontologie an der TU Dortmund
Ausgangslage
Der demografische Wandel verändert unsere Gesellschaft nachhaltig: Sie wird älter und bunter. Dies hat Auswirkungen auf nahezu alle Politikbereiche. Besonders spür- und erlebbar ist dieser Prozess in den Kommunen – in den Städten, Landkreisen und Gemeinden. Dabei sind die Kommunen im Zeitverlauf ganz unterschiedlich stark betroffen, so dass es auf kommunaler Ebene einer individuell abgestimmten Gesamtstrategie bedarf.
Das Projekt Demografiewerkstatt Kommunen (DWK) befasst sich nicht mit einzelnen oder wenigen Aspekten und Handlungsfeldern, sondern stellt die Kommune mit all ihren Facetten sowie ihren politischen und administrativen Prozesse in den Mittelpunkt. Die oft geforderte „Entsäulung“ innerhalb von Kommunen kann in diesem Projekt ebenso thematisiert werden wie Beteiligungsprozesse und die Entwicklung und Nutzung von Netzwerken.
Beteiligt sind folgende Kommunen: Stadt Adorf (Sachsen), Landkreis Dithmarschen (Schleswig-Holstein), Stadt Dortmund (Nordrhein-Westfalen), Kreis Düren (Nordrhein-Westfalen), Landkreis Emsland mit der Gemeinde Vrees (Niedersachsen), Stadt Grabow (Mecklenburg-Vorpommern), Landkreis Havelland (Brandenburg; seit Mai 2018 Teil des Projekts), Landkreis Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern; seit Mai 2019 Teil des Projekts), Stadt Riesa (Sachsen) und der Regionalverband Saarbrücken (Saarland). Zwei weitere Kommunen – die Städte Bamberg (Bayern) und Romrod (Hessen) – haben den Status von sogenannten assoziierten Kommunen und profitieren vom Austausch innerhalb des Projekts.
Durch die Auswahl der strukturellen und in ihren Größenordnungen sehr verschiedenen Gebietskörperschaften wird den unterschiedliche Ausgangslagen in den Kommunen* Rechnung getragen. Die dezentrale Siedlungsstruktur und die landschaftlich-kulturelle Vielfalt Deutschlands sind Teil der wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte der Bundesrepublik. Es besteht jedoch die Gefahr, dass bestehende Ungleichgewichte zwischen Regionen und innerhalb von Regionen zunehmen, so dass durch Abwanderung und Alterung die Wirtschaftlichkeit von Infrastruktureinrichtungen infrage steht und die örtliche Daseinsvorsorge nicht mehr überall gesichert ist. Zur Lösung der damit verbundenen Herausforderungen gibt es keine Patentrezepte.
Ziel
Ziel der DWK ist, Kommunen „demografiefest“ zu machen. Was demografiefest bedeutet, hängt von der jeweiligen Kommune ab – die zehn ausgewählten Kommunen müssen vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen Prägungen und Besonderheiten differenziert betrachtet werden. Dadurch können die im Projektverlauf entwickelten Prozesse hin zu einer demografiefesten Kommune aber als Inspiration für andere, vergleichbare Kommune gelten.
In den Strategien der Kommunen können wichtige Ziele sein, dass...
- ...ein selbstbestimmtes Leben der Menschen bis ins hohe Alter ermöglicht wird,
- ...die Partizipation der Bürgerinnen und Bürger gestärkt wird,
- ...die Herausforderung des demografischen Wandels als eine ressort- und kommunenübergreifende Querschnittsaufgabe verstanden wird,
- ...Halte- und Bleibefaktoren entwickelt werden,
- ... Digitalisierung als innovativer Baustein bei der Sicherung lokaler Sorgestrukturen berücksichtigt wird.
Projektbeschreibung
Über einen Zeitraum von fünf Jahren werden in der DWK die ausgewählten Kommunen bei der Gestaltung des demografischen Wandels vor Ort durch externe Beratungsteams begleitet und unterstützt, welche sich nach den individuellen Bedarfen der Kommune richten. Organisiert wird dieser Prozess von der Geschäftsstelle DWK, die beim Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. in Bielefeld angesiedelt ist. Konkrete Projekte sollen dabei angestoßen, bereits vorhandene Initiativen einbezogen und sinnvoll, effektiv und nachhaltig miteinander vernetzt werden. Die Kommune gestaltet, koordiniert und bündelt die Prozesse, an denen Verwaltung, Ehrenamt und Wirtschaft mitwirken.
Im Rahmen der Demografiewerkstatt Kommunen wurde ein fünfstufiges Verfahren entwickelt, das den Kommunen Werkzeuge an die Hand gibt, eine tragfähige Demografiestrategie zu entwickeln und umzusetzen. Im ersten Halbjahr des Projekts werden Auftaktveranstaltungen in allen teilnehmenden Kommunen durchgeführt. Im Folgenden werden Bestandsaufnahmen für jede Kommune erstellt, die in ein „Kommunalprofil“ münden. Auf dieser Basis werden in einer Zukunftswerkstatt gemeinsam mit der Kommune strategische „Werkstattpläne“ entwickelt, die die Grundlage für die weiteren Schritte und die Arbeit mit den externen Beratungsteams bilden. Weitere wichtige Elemente sind die Förderungen der Vernetzung mit anderen Kommunen, sowie die Unterstützung der Anbindung an andere Projekte des Ministeriums, des Bundes und von Dritten. Der Prozess wird im Rahmen von Halbzeitbilanzen gemeinsam kritisch reflektiert und, falls nötig, justiert.
Die differenzierte Betrachtung der Lebenslagen einzelner Gruppen innerhalb der Bevölkerung wie Frauen und Männern, Alt und Jung, mit und ohne Migrationshintergrund, unterschiedliche Lebensformen wie Ein-Personen-Haushalte, Familien, Alleinerziehende und Lebensgemeinschaften ist dabei von herausragender Bedeutung.
Die Prozessabläufe hin zur demografiefesten Kommune werden systematisch beschrieben und evaluiert. Die Bestandsaufnahmen und Erstellung der Kommunalprofile sowie die Evaluation wird entwickelt und umgesetzt von der Forschungsgesellschaft für Gerontologie e. V. an der Technischen Universität Dortmund. Auf Basis der so gewonnenen Erkenntnisse werden Handlungsempfehlungen und praxisnahe Anregungen für einen großen Kreis von Kommunen erstellt.
Das Projekt wird durch Expert/innen und Multiplikator/innen bei Veranstaltungen der DWK themenbezogen begleitet; Sitzungen der Steuerungsgruppe, der Vertreterinnen und Vertreter des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), der Kommunalen Spitzenverbände sowie der Deutschen Fernsehlotterie als Unterstützerin des Projekts angehören, finden zu besonderen Meilensteinen des Projekts statt.
* „Kommune“ wird in der DWK synonym für alle Gebietskörperschaften verwendet.