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Als Folge eines anhaltenden gesellschaftlichen Wandels trifft man in Stadt und Dorf auf das Problem leerstehender Altgebäude. Neben diesem Indiz für Abwanderung und einem schleichenden Bevölkerungsrückgang kann dies auch Ausdruck eines sich wandelnden Konsumverhaltens, schrumpfender Kaufkraft oder sich wandelnder Wohnbedürfnisse sein. Als Folge des Funktionsverlustes insbesondere mächtiger innerstädtischer oder ehemals landwirtschaftlicher genutzter, ländlicher Gebäude drohen überkommenen Ortsbildern vielerlei Gefahren.

Grundsätzlich können wir davon ausgehen, dass ein Gebäude, welches seine Unterhaltung nicht über seine Nutzung selber erwirtschaften kann, auf lange Sicht kaum zu erhalten sein wird. Mit seinem schleichenden Verfall geht der Verlust volkswirtschaftlichen Kapitals und die Einbuße kultureller Identität einher. Dabei ist es irrelevant, ob es sich bei den gefährdeten Objekten ausschließlich um wertvolle Einzelgebäude handelt. Auch die kulturhistorisch weniger bedeutenden Anwesen prägen Bild und Raumerleben unserer Städte und Dörfer; weil sie z.B. auf Grund individueller oder kollektiver Erlebnisse und Erinnerungen Katalysatoren der Identifikation sind, einen ökonomischen Restwert haben oder ihre Weiternutzung die Inanspruchnahme neuen Baulandes überflüssig macht. Es gilt, diese städtebaulichen „Schneewittchen“ wach zu küssen und ihnen neues Leben einzuhauchen.

Die folgende Handreichung, an deren Ende ein Vorschlag zur Gestaltung einer Leerstandsbörse stehen wird, soll in die Welt der Umnutzung oder auch Revitalisierung einführen. Hierfür ist es notwendig, sich in die beteiligten Akteure hineinzudenken. Sie entscheiden, ob ein Leerstand veräußert wird oder verfällt, ob Kauf und Umnutzung eines Altgebäudes einem Neubau an anderer Stelle vorgezogen werden. Im Vortrag wird der Prozess am Beispiel der Stadt Grabow noch einmal erläutert.